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Chemie wie noch nie

Man bedenke all die Grundkurse an der CSS in der Stufe 13, die einem dank hundertprozentiger Theorie manchmal, das heißt nicht zu selten, zum Hals raushingen. Diese bestätigten leider die traurige Regel, während der Chemie-Grundkurs von Petra S. eine Ausnahme darstellte, die man auf jeden Fall hier erwähnen sollte und die vielleicht einen Ansporn für künftige Chemiefreaks ist. Ein gewisses Interesse ist jedoch Voraussetzung und trägt auf jeden Fall dazu bei, den Unterricht zu sage und schreibe 75% genießen zu können und dabei sogar noch etwas zu lernen!
Bei Versuchen, d.h. hier experimentellen Darstellungen und Erklärungen chemischer Reaktionen, ist schon so manches Mißgeschick passiert. Gott sei Dank, oder besser Petra sei Dank, beschränkten sich diese auf kleinere Katastrophen. Den Bruch von Gläsern, seien es Reagenzgläser, Erlenmeyerkolben oder sonstige Modelle, verdanken wir unserem Mitschüler 'Unbekannt', der durch seine spontanen Aktionen immer wieder dazu beitrug, dem Unterricht in gewisser Weise einen 'Kick' zu geben. War der Kurs mal unvollzählig, ich spreche hier von 3-4 anwesenden Schülern bzw. Schülerinnen, so erfuhren wir auch einmal nette Geschichten aus Petras Leben, die nach der Stunde durchaus zu Diskussionen anregten. 

Doch nun zum Unterrichtsbeginn, der sich im Großen und Ganzen von anderen Fächern unterschied. Die Müdigkeit, ein weitverbreitetes Phänomen unter Schülern, wurde hier schon zu Beginn der Stunde bekämpft. Dafür sorgte edelster Kaffee, der von uns aufgesetzt wurde, und der gemütlich vor sich hinköchelte, während der Unterricht so langsam in die Gänge kam. Erwähnenswert ist auch unsere Doppelstunde, in der Schüler Versuche selbst, ja selbst in die Hand nahmen und ihr Glück versuchten bzw. Pech erreichten. Die Stimmung war zu diesen Zeitpunkten auf dem Höhepunkt, es wurde viel, sogar sehr viel gelacht. Dabei passierte es nicht zu selten, dass von der Mehrheit des Kurses, den Frauen nämlich, bösartige, in den meisten Fällen männerfeindliche Sprüche über die Lippen wanderten, die oft, und das willkürlicherweise von Frau P.S. unterstützt wurden. Die Männer, d.h. quasi die Elite des Kurses, wussten sich jedoch zu verteidigen und zögerten nie, frauenfeindlich zu kontern. Gruppe 1, das sind unsere heranwachsenden Frauen, hatten einfach oft Schwierigkeiten mit uns, Gruppe 15, mitzuhalten. Woran das wohl gelegen haben könnte? Diese 'Fights' eskalierten in der Regel nicht, und deshalb möchte ich auch nicht näher darauf eingehen.

Zum Ende hin möchte ich noch ein paar Worte über unsere Petra S. verlieren, die durch ihr wahrhaft gewähltes und vor allem geschmackvolles Outfit einige ihrer Schüler geradezu provozierte, ihre Kleidung bildlich festzuhalten. Durch ungewollt komische Bemerkungen entstanden ab und zu wahre 'Schenkelbrecher', die sich auf den Unterricht positiv auswirkten. Schüler X, gerade dabei, eine supereinfache Reaktion zu erklären bzw. zu verstehen, stockt und meint beiläufig: "Oh Mann, heute steh' ich echt wieder fett auf'm Schlauch". Petras Reaktion darauf hin war ein kurzes Nicken mit einem deutlichem: "Mmmm", was soviel hieß wie: "Stimmt genau".

Petra S. war und ist, so kann man abschließend sagen, ein durchaus sympathischer Mensch, der trotzdem, und das ist ja nichts Außergewöhnliches, seine Macken hat. Diese sollte man eher locker sehen und darüber schmunzeln oder lachen. Der Chemie-Grundkurs unserer Stufe war also dank der Leute im Kurs und Petra S. sehr lehrreich und witzig und wird, so hoffe ich, jedem im Gedächtnis bleiben. In diesem Sinne: Tschüß und Ciao!

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